Ein Darlehen für Selbständige und Freiberufler bedeutet für die Banken nicht nur mehr Arbeit, sondern auch ein höheres Risiko. Allein das ist der Grund, weshalb es für diesen Personenkreis deutlich schwieriger ist, einen Kredit oder ein Darlehen zu bekommen, unabhängig davon, ob es sich um ein Darlehen für Selbständige handelt, dass für private Zwecke oder direkt für das Unternehmen benötigt wird. Dabei berufen sich die Banken auf die strengen Vorgaben, die sie nach Basel II haben und wenn erst Basel III kommt, bedeutet das, dass die Hürden für das Darlehen für Selbständige mit Sicherheit nur noch größer werden.

Das Risiko ist in Wahrheit kaum größer

Leider kann logischer Menschenverstand hier nicht weiterhelfen. Das Risiko eines Selbständigen in die Insolvenz zu gehen, ist kaum ungleich größer, als das eines Arbeitnehmers, seinen Job zu verlieren. Darüber hinaus wird völlig vernachlässigt, dass viele Selbstständige monatlich ein deutlich höheres Einkommen aus ihrer Selbständigkeit erzielen, als es einem Angestellten möglich ist. Denken Sie dabei nur an bestimmte Berufsgruppen wie Ärzte, Notare, Anwälte und Ähnliches.

Dennoch bekommen Selbständige nicht so einfach Kredit

Viele Banken, die ihre Produkte über das Internet vertreiben, bieten den Kredit für Selbständige explizit nicht an. Sobald ein Selbständiger beginnt, ein entsprechendes Formular auszufüllen und bei den Arbeitgeberdaten angibt, dass er selbständig ist, wird ihm mitgeteilt, dass Darlehen an Selbständige nicht vergeben werden.

Ist dann doch eine Bank gefunden, die auch ein „Herz für Selbständige“ hat und Kredit an diese Personengruppe vergibt, beginnt ein langes Prozedere. Bis alle Auskünfte vorliegen, dass eine Kreditentscheidung getroffen werden kann, vergehen meistens mindestens zwei Wochen. Über die Konditionen bei diesen Krediten muss nicht extra geredet werden, sie liegen immer deutlich über dem, was ein angestellter Arbeitnehmer für einen Kredit zahlen muss.